Stadtjournal Dezember 2004

Katastrophenalarm in Gleisdorf

Am 19.11.2004 kam es bei der Firma Steirerobst AG zu einem Zwischenfall, bei dem giftige Gase freigesetzt wurden. Grundsätzlich sind diesbezüglich drei Dinge vorauszustellen:

1. Es war ein sehr Ernst zu nehmender Vorfall.
2. Es bestand zu keiner Zeit lebensbedrohliche Gefahr.
3. Die Einsatzorganisationen haben diesen Zwischenfall bestens gelöst und ihre Aufgaben sehr gut bewältigt.

Dennoch ist dieser Vorfall zum Anlass zu nehmen, über den Ablauf des Einsatzes nachzudenken. Der Zwischenfall selbst ereignete sich laut Auskunft der Firma um 10:15 Uhr. Bis alle Behörden verständigt waren, war es bereits kurz nach 11 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht restlos klar, welche Gase ausgetreten waren und welche Auswirkungen diese Gase auf den Menschen haben. Gegen 11:30 Uhr (die Chemikerin der Landeswarnzentrale war nun auch anwesend) wurden die Schulen und Kindergärten angewiesen, die Kinder nicht ins Freie zu lassen. Gleichzeitig wurde die Bevölkerung über Ö3, Radio Steiermark und Antenne Steiermark sowie über Lautsprecherdurchsagen durch die Gendarmerie gebeten, in den Häusern zu bleiben und die Fenster zu schließen.

Trotz dieser Maßnahmen ist es nicht gelungen, eine breitere Informationswirkung zu erzielen, was mich sehr nachdenklich stimmt. Es erhebt sich die Frage, wie in einem (noch gravierenderen) Ernstfall die gesamte Bevölkerung rasch UND zuverlässig informiert und gewarnt werden kann und gleichzeitig Panikreaktionen bei einer Sirenenalarmierung vermieden werden können.

Diese und andere Fragen werden die Verantwortlichen aller Einsatzorganisationen und der Behörden im Zuge der Nachbearbeitung dieses Zwischenfalls sehr beschäftigen.

Ich kann Ihnen versichern, dass ich auf eine bessere Lösung drängen werde.

• Zurück