Eintrag vom 17.10.2006, 23 Uhr 14

Eiserne Hochzeit und das Aus der PV-Sprechstunden

Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu ihrer Goldenen Hochzeit gratulieren zu dürfen, wird zwar grundsätzlich immer seltener, kommt über das Jahr hin aber doch einige Male vor. Im Vorjahr waren es beispielsweise 10 Goldene Hochzeiter, heuer werden es etwas weniger sein. 50 Jahre Ehe ist eben eine lange Zeit. Weitaus seltener ist schon die Diamantene Hochzeit, die nach 60 Ehejahren gefeiert wird. Acht solchen besonderen Feiern durfte ich in den letzten sechs Jahren beiwohnen. Premiere für mich war der heutige Anlass. Ein Gleisdorfer Ehepaar feierte die Eiserne Hochzeit. Das sind 65 Ehejahre. Die beiden Jubilare sind zwar schon sehr betragt, aber noch durchaus rüstig. Man begegnet ihnen regelmäßig in der Stadt, er gehört noch heute zu den passionierten Fahrradfahrern. Heute erzählte er, dass er sich von seinem ersten erarbeiteten Geld mit 14 Jahren sein erstes Fahrrad kaufte, ein gebrauchtes, altes, schon ziemlich verbeultes. Mit diesem Rad ist er dann auch Wochenende für Wochenende durch die Gegend gefahren, um dort und da zu arbeiten. Die beiden haben schwere Zeiten mitgemacht, den Krieg miterlebt und viele, viele Lebensstationen gemeistert, die anhand ihrer Erzählungen nicht einfach waren. Dennoch haben sie ein gewisses Strahlen – und ich bin mir sicher, dass dieses Strahlen nicht nur heute da ist.

Was ich schon vor einigen Tagen erfahren, bislang aber noch nicht kommuniziert habe, ist die schlechte Nachricht, dass die Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten u. Arbeiter ab nächstem Jahr keine Sprechstunden in Gleisdorf mehr abhalten wird. Bislang fand diese wichtige und stark frequentierte Sprechstunde jeden 1. Donnerstag im Monat statt. Ab dem kommenden Jahr müssen alle, die eine Information von Mensch zu Mensch und nicht via Internet oder Telefon haben wollen, nach Weiz bzw. nach Graz fahren. Diese Initiative finde ich keineswegs positiv und erinnert mich an die Resolution mit vielen hundert Unterschriften, die damals der GKK anlässlich der Schließung der Meldestelle in Gleisdorf übergeben wurden. Die Resolution und der Pack mit den Unterschriften wurden damals freundlich entgegengenommen und – das vermute ich zumindest – dem so genannten Rundordner zugeführt, als das Gespräch beendet war. Auf jeden Fall hat es nichts genützt.

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