Eintrag vom 24.4.2014, 10 Uhr 23

Gemeinden reichen Petition für Section Control ein

Die Lärmbelastung entlang der A2 im Raum Gleisdorf nimmt zu. Um dem entgegenzuwirken, reichen die betroffenen Gemeinden eine Petition für eine Section Control im Verkehrs- sowie Innenministerium ein.

Eine der wichtigsten Verkehrsadern Österreichs, die Südautobahn A2, führt durch die Gemeindegebiete Hofstätten/Raab, Gleisdorf, Labuch, Laßnitzthal, Ludersdorf/Wilfersdorf, Nitscha und Ungerdorf. Ohne Zweifel hat die Autobahn die Entwicklung unserer Region und die hier lebenden 15.000 Menschen durch die verkehrstechnische Erreichbarkeit nachhaltig und positiv beeinfluss. Doch es gibt auch Schattenseiten.

Durch ein Verkehrsaufkommen von 44.614 KFZ pro Tag (2011) und einen LKW-Anteil von 10,7% (4.793 LKW pro Tag) sind der Lärm und die Emissionen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Prognosen der ASFINAG sagen für das Jahr 2020 eine Frequenz in diesem Bereich von 51.200 KFZ pro Tag und einen LKW-Anteil von 6.200 LKW pro Tag (12,0%) voraus.

Damit einher geht auch die Überschreitung der zulässigen Lärmschwellenwerte. Eine aktuelle Messung der ASFINAG zeigt, dass die zulässige Lärmgrenze vor allem zur Nachtzeit von 50 dB dauerhaft um 3 dB überschritten wird. Drei Dezibel sind für das menschliche Ohr eine erhebliche Lärmsteigerung.

Die Messungen der ASFINAG zeigen aber auch die permanente Ignoranz der angezeigten Geschwindigkeitsbegrenzungen, die in diesem Bereich auch lärmorientiert geschalten werden. Würden die VerkehrsteilnehmerInnen – insbesondere die LKW-LenkerInnen – die Geschwindigkeitsvorgaben einhalten, könnten die Lärmemissionen in der Nacht um zumindest drei Dezibel gesenkt werden.

Um die Lärm- und Umweltbelastung einzudämmen, reichen die BürgermeisterInnen der betroffenen Gemeinden eine Petition zur Errichtung einer Section Control ein. „Eine Section Control würde aus unserer Sicht eine Win-Win-Win-Win Situation ergeben“, unterstreichen die BürgermeisterInnen der betroffenen Gemeinden.

Gewinner 1: Die Verkehrssicherheit

Gerade in diesem Abschnitt der A2 werden die Feuerwehren und das Rote Kreuz erschreckend oft zur Bergung von Unfallopfern gerufen. Von Mitte 2012 bis Ende 2013 musste die Feuerwehr Gleisdorf etwa 50-mal zu Unfällen auf dem Abschnitt zwischen Sinabelkirchen und Laßnitzhöhe ausrücken. Geschwindigkeitsübertretung steht auf der Liste der Unfallursachen weit oben. „Seit der IGL-100er-Beschränkung ist die Anzahl der schweren Unfälle deutlich zurückgegangen“, berichtet OBR Johann Preihs von der Feuerwehr. Eine dauerhafte Einhaltung der Tempolimits würde sich somit positiv auf die Unfallbilanz auswirken.

Gewinner 2: Die AnrainerInnen

Wie schon dargelegt würde eine Kontrolle der angezeigten Geschwindigkeitsbegrenzungen die KFZ-LenkerInnen eher dazu motivieren, diese auch einzuhalten. Gelingt dies, wird auch die Lärmbelästigung zurückgehen.

Gewinner 3: Die öffentlichen Haushalte

Zweifellos werden sich trotz der sichtbaren Kontrolle nicht alle VerkehrsteilnehmerInnen an die Geschwindigkeitslimits halten. Die so erzielten Einnahmen würden dem Straßenerhalter und dem Innenministerium zugutekommen.

Gewinner 4: Das Landschaftsbild

Hohe Lärmschutzbauten sind nicht unbedingt ein Gewinn für das heimische Landschaftsbild. Wenn Lärmschutz ohne massive bauliche Eingriffe auskommt, ist das für alle Beteiligten begrüßenswert.

Die ASFINAG kann die Section Control jederzeit errichten, sobald es einen politischen Auftrag gibt. Daher hoffen wir nun auf Unterstützung und positive Behandlung in den zuständigen Ministerien.

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