Stadtjournal Juli 2014

Das Bezirksgericht Gleisdorf schließt seine Pforten

Mit dem 1. Juli werden die Bezirksgerichte Gleisdorf und Weiz organisatorisch zusammengelegt. Das Bezirksgericht Gleisdorf wird als eigene Dienststelle aufgelöst, der Gerichtsbetrieb wird eingestellt. Sämtliche anhängigen Rechtssachen werden vom aufnehmenden Bezirksgericht Weiz nahtlos weitergeführt. Dieser Maßnahme ist aus vielerlei Sicht bedauerlich.

Zum einen war das Gericht ein historischer Bestandteil unserer Stadt und hatte in den letzten Jahren auch eine sehr gute Auslastung. Zum anderen bedeutet das für die im BG Gleisdorf beschäftigten Damen und Herren natürlich eine einschneidende Lebensumstellung – wenngleich niemand der Betroffenen seinen/ihren Job verliert. Und zum dritten werden dadurch für all jene, die das Gericht beruflich oder auch privat brauchen, die Wege länger. Last but not least verliert Gleisdorf damit eine wichtige Institution.

Auf der anderen Seite kommt diese Entscheidung für mich nicht besonders überraschend. Denn als ich mich Mitte 2002 massiv für den Erhalt bei einer bereits damals drohenden Schließung eingesetzt hatte und dieses Rennen damals auch für Gleisdorf gewinnen konnte, war mir klar, dass es bei einer neuerlichen Reformwelle schwer werden würde, den Erhalt neuerlich durchzusetzen.

Wir leben in einer Zeit, die sehr von Reformen geprägt ist. Und Reformen sind oftmals Maßnahmen, die nicht angenehm sind. Mir ist bewusst, dass die Aufrechterhaltung aller Gerichtsstandorte innerhalb kurzer geografischer Distanzen nicht mehr zu verteidigen ist, weshalb ich diese Entscheidung zwar aus oben genannten Gründen sehr bedauere, sie aber im Sinne der gesamten anstehenden Reformen auch nicht zähnefletschend bekämpft habe.

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