Eintrag vom 22.3.2020, 14 Uhr 04

Die Formung der neuen Welt

Heute ist Sonntag, der 22. März 2020 und hätten wir nicht gerade eine globale Krise der Sonderklasse, wären heute die Gemeinderatswahlen über die Bühne gegangen. Sie abzusagen bzw. zu verschieben, reihte sich in die Liste der vielen Maßnahmen ein, die bei vielen zuerst auf Ablehnung und Unverständnis gestoßen, dann aber nach und nach zur „Normalität“ geworden ist. Heute wäre es angesichts der geltenden Hygienevorgaben undenkbar, die Menschen in den Wahllokalen zu versammeln.

Im Laufe der nächsten sechs Monate muss die Landesregierung einen neuen Wahltermin festsetzen und wir alle hoffen, dass das bald sein möge und dass damit auch die Bewältigung der Krise verbunden ist. Wann das tatsächlich sein wird, ist heute nicht abzuschätzen.

Innerhalb dieser sechs Monate behalten alle bisher abgegebenen Stimmen (sowohl jene, die per Briefwahl eingelangt sind, als auch jene des Vorwahltages) ihre Gültigkeit.

Eines ist aber aus meiner Sicht für die kommende Zeit vollkommen klar:

Die dicken Lettern unseres Wahlprogramms werden verblassen und durch den durchgängigen Übertitel „Wir bewältigen die Corona-Krise und ihre Folgen für die Stadt und ihre Menschen“ überstrahlt. Alles, was wir uns für die kommenden Jahre vorgenommen haben, muss neu bewertet werden. Inhaltlich, gesellschaftspolitisch, aber auch finanziell. Denn mit dem heutigen Wissensstand werden sich die Budgets deutlich verändern. Unsere heimischen Betriebe werden 2020 nicht für jene Steuereinnahmen sorgen, wie in den vergangenen Jahren. Und durch das Einbrechen des nationalen Konsums verändert sich auch das österreichweite Steueraufkommen und damit die auf die Gemeinden verteilten Bundesertragsanteile. Offen ist, wie schnell wir auch wirtschaftlich wieder zu einer Art „Normalität“ zurückfinden werden. Erst dann können wir wieder über das eine oder andere Projekt der Marke „Nice to have“ nachdenken. Ja, es wird sich vieles verändern – wir werden gemeinsam über die Veränderung unserer Ziele nachdenken.

Bis dahin gibt es derzeit aber nur wenige, dafür umso wichtigere Ziele:

- Gesund bleiben!

- Nach Möglichkeit Arbeitsplätze erhalten

- Ein totales Einbrechen der Wirtschaft verhindern

- Und: Wir hoffen auf das Funktionieren unserer gesamten Landwirtschaft

Die Bilder, die uns da täglich aus der ganzen Welt, insbesondere aus Europa erreichen, geben echt Grund zur großen Sorge. Ohne jeglichen parteipolitischen Anstrich kann ich für mich – und viele, mit denen ich dazu gesprochen habe, teilen diese Meinung – festhalten, dass Sebastian Kurz und sein gesamtes Regierungsteam hier einen großartigen Job machen und so den Menschen in dieser schwierigsten Phase wirklichen Halt und Stabilität geben. Das ist Krisenmanagement der ersten Güte.

Es ist nicht einmal 14 Tage her, als wir noch in unseren ganz normalen Alltag eingebettet waren. Nun hat sich die Welt verändert. Um es mit den Worten des Zukunftsforsches Matthias Horx zu sagen: „Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können.“

In diesem Sinne werden mein Team und ich uns an dieser neuen Formung gerne aktiv beteiligen.

Euch allen einen schönen Sonntag, bleibt gesund, ich freue mich unglaublich auf ein Wiedersehen!

Herzliche Grüße!

Euer

Christoph Stark

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