Eintrag vom 30.8.2015, 18 Uhr 53

Offener Brief an die drei "Grandes Dames"

Zwei wichtige Merkmale meiner Webseite sind, dass ich sie selbst bezahle und dass die Beiträge ausnahmslos mit eigener Hand geschrieben sind. Von dem zweiten Grundsatz will ich heute ausnahmsweise abweichen und den "Offenen Brief" meiner lieben Ehefrau veröffentlichen, den sie dieser Tage auf Facebook gepostet und der dort für viel Echo gesorgt hat. Dazu ist auch festzuhalten: Das musste gesagt werden!


Offener Brief an:
Christiane Hörbiger, Senta Berger und Hannelore Elsner

Liebe Frau Hörbiger, liebe Frau Elsner, liebe Frau Berger,


ich hab Sie vor ein paar Tagen im Fernsehen gesehen und war danach einige Zeit sprach- und fassungslos. Sie werben für Zalando.


Ich kann mir vorstellen, dass gerade Sie zig Jahre lang wahnsinnig zuvorkommend und aufmerksam beraten und bedient worden sind, dass Sie viele besondere Begegnungen, viele nette Gespräche mit Mitarbeiterinnen im Einzelhandel hatten, dass wir da und dort Probleme lösen konnten, dass wir neue modische Aspekte einbringen konnten und es oftmals ein wunderschönes Erlebnis war.


Jetzt werben Sie für Zalando. Eine Firma die permanent wegen schlechter Behandlung ihrer Mitarbeiter in den Medien steht, eine Firma die in Österreich keine Arbeitsplätze bereit stellt, sondern noch Arbeitsplätze gefährdet, eine Firma die in Österreich keine Steuern bezahlt. Zalando ist auch aus dem Umweltgedanken heraus kritisch zu betrachten, zumal Waren oftmals sinnlos hin und her transportiert werden und unglaublich viel Verpackungsmaterial anfällt. Für diese Firma stellen Sie jetzt eine ganze Branche als „altmodisch“ dar.
Mit Ihrem Werbeauftritt vermitteln Sie all den Menschen im Einzelhandel, all den Mitarbeiterinnen, die sich rührend um Sie gekümmert haben, dass unsere Arbeit bis jetzt nichts wert war und Sie uns obendrein noch für altmodisch halten. Ich hätte ihnen zugetraut, die Zusammenhänge zu erkennen, aber entweder liege ich da falsch, oder das Werbehonorar war so attraktiv, dass Sie andere Werte über Bord geworfen haben.
Die Zeit verändert sich, das Internet ist wichtiger Bestandteil unseres Lebens, nimmt aber meiner Meinung nach schon fast zu viel Platz ein. Wir brauchen nicht für diese schnelllebige und unpersönliche Welt Botschafter, sondern für Werte, die unser Leben wirklich wertvoll machen. Zeit füreinander, miteinander sprechen, füreinander da sein.


Wir werden uns wohl nie in einem Geschäft treffen, aber ich wünsche viel Spaß beim Paket Ein- und Auspacken, beim Entsorgen des Verpackungsmaterials, beim Aufbügeln der Kleider, beim einsamen Anprobieren. Bewundern wird Sie dabei und dafür keiner.


Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Stibor-Stark
Unternehmerin


Bisherige Kommentare:

Kommentar vom 31.8.2015, 16 Uhr 58 von Viktoria Hemmelmayr

offener Brief

Sehr geehrter Herr Lackner!

Mein Schreiben bezieht sich auf den offenen Brief von Frau Stibor-Stark. Internetkauf wird vorgezogen, doch der Hauptinhalt des Briefes bezieht sich auf die drei Damen und Zalando Werbung. Frau Stibor-Stark hat doch geschrieben, dass sie, als sie die Werbung gesehen hat einige Zeit sprach- und fassungslos war oder nicht? Und ich habe zuvor geschrieben, dass der letzte Satz in ihrem Brief zu verallgemeinert ist. Es gibt genug Leut, die eine andere Meinung vertreten. Sie haben ja auch nur Ihre Meinung hier dazu abgegeben.

Frage mich trotzdem noch wo die Anonymität bleibt? Beantworten Sie mir diese Frage auch noch Herr Lackner oder Herr Stark?

Kommentar vom 31.8.2015, 16 Uhr 06 von Helmut K. Lackner

Antwort

Sehr geehrte Frau Hemmelmayr,

wie wahr, manche Formulierungen können problematisch sein. Ein Beispiel? Gern, ich zitiere: "Soweit muss man erst kommen, dann kann man urteilen."
Dies impliziert, dass nur jemand urteilen darf, der einen gewissen Status erreicht/eine bestimme Leistung erbracht hat. Ist dies so? Falls ja, ist dies ein bestimmtes Einkommen, ein akademischer Grad oder ein Filmpreis? Sie sehen, es kommt weniger drauf an, was man sagt/schreibt, sondern darauf, wie es beim Gegenüber ankommt.
Zum Ausgangspunkt der Kommentare: ich stimme mit Frau Stibor-Stark vollinhaltlich überein. Es ist eine bedauerliche Entwicklung, dass u.a. der anonyme Kauf im Internet der persönlichen Beratung vorgezogen wird. Ich halte es auch für eine erstaunliche Entwicklung, welchen Stellenwert die Anzahl von Freunden auf Facebook, die Anzahl der "like" etc. hat.
Man mag es als Teil einer Entwicklung sehen, aber nicht jeder Schritt ist tatsächlich ein Schritt in die richtige Richtung. So wäre es mir auch deutlich angenehmer, Ihnen dies in einem persönlichen Gespräch zu erläutern.

Mit besten Grüßen
Helmut K. Lackner

Kommentar vom 31.8.2015, 10 Uhr 25 von Viktoria Hemmelmayr

Antwort

Sehr geehrter Herr Stark!

Mei, das ist aber sehr nett von Ihnen, mich hier namentlich anzusprechen. Ist die Anonymität hier nicht mehr gegeben? Die Frage, die ich gestellt habe, ist kein Angriff auf Ihre Frau; Jeder hat seine eigene Sichtweise zu diesem Thema und der letzte Satz, den Ihre Frau geschrieben hat, ich zitiere: "Bewundern wird Sie dabei und dafuer keiner" ist meines Erachtens zu verallgemeinert. Ich habe Respekt vor Personen, die in Ihrem Leben viel geleistet haben und dazu gehören auch zwei von den drei "Grandes Dames"
Soweit muss man erst kommen, dann kann man urteilen.

Mit freundlichen Gruessen
Viktoria Hemmelmayr

Kommentar vom 31.8.2015, 08 Uhr 30 von Christoph Stark

Antwort

Sehr geehrte Frau Hemmelmayer, bis jetzt hat meine Frau noch keine Antwort von den Damen erhalten. Eine Antwort war aber auch nicht unmittelbares Ziel dieses offenen Briefes, sondern der Ausdruck von gelebter Zivilcourage, dass man vor allem als so prominenter Mensch behutsamer mit seiner Bekanntheit umgehen sollte.

Kommentar vom 30.8.2015, 20 Uhr 30 von Fraglich

Schreiben v. Fr. Stibor-Stark

Sehr geehrter Herr Stark!

Hat Ihre Frau von einer der drei Damen eine Antwort erhalten?
 
 
 
 

Osternestsuche

Europawahl am 9. Juni 2024

Am 9. Juni sind alle Wahlberechtigten in Österreich aufgerufen, die Neuzusammensetzung des Europäischen Parlaments mitzubestimmen. Alle Infos zur Wahl finden Sie zeitgerecht an dieser Stelle und auf gleisdorf.at!

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Es wurde lange verhandelt, nun ist es fix. Die Gemeinden werden vom Bund mit 1 Milliarde Euro in Zeiten der Teuerung unterstützt.

DANKE!

Beim ÖVP-Stadtparteitag am 18.04.2022 wurde das gesamte Team des Stadtparteivorstandes mit 100% bestätigt, ich durfte mich über 97,6% der Delegiertenstimmen freuen und betrachte es als echten Auftrag für die kommenden fünf Jahre! Vielen Dank für das Vertrauen!

DANKE!

DANKE, DANKE, DANKE! Das sind die Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2020 Gleisdorf, in Klammer die Ergebnisse von 2015:

  • ÖVP: 2565 Stimmen (2955), 57,87% (52,50%), 18 Mandate (17)
  • SPÖ: 558 Stimmen (1358), 12,59% (24,13%), 4 Mandate (8)
  • FPÖ: 441 Stimmen (662), 9,95% (11,76%), 3 Mandate (3)
  • GRÜNE: 868 Stimmen (526), 19,58% (9,34%), 6 Mandate (3)

Die Themen 2020 - 2025

Hier finden Sie all jene Themen, für die mein Team und ich in den kommenden Jahren eintreten und konsequent daran arbeiten werden, diese für unsere Stadt umzusetzen. Dieses Programm ist ein Ergebnis hunderter Hausbesuche, persönlicher Gespräche, zweier Klausuren und vieler inhaltsstarker Diskussionen – ein guter Boden für eine erfolgreiche Zukunft von Gleisdorf!