Eintrag vom 13.3.2011, 22 Uhr 01

Rom – erlebnisreiche Tage zwischen Mercedes S-Klasse, Mopedauto und den furchtbaren Nachrichten aus Japan

Da bin ich wieder und melde mich nach einigen Tagen Absenz zurück in der Heimat mit einem kleinen Reisebericht aus Rom.

Sie lagen unterm Weihnachtsbaum. Die Tickets (bzw.) Gutscheine für einen mehrtägigen Rom-Trip, den Ulli und ich in getrennter Anreise antraten. Ulli war in Mailand auf der Schuhmesse, ich startete in Wien, wie berichtet.

Schmunzeln musste ich bei meiner Anreise. Über Internet hatte ich für mein Auto ein Stück vor dem Flughafen einen Parkplatz gebucht, der deutlich billiger war, als die angebotenen Parkplätze im Flughafengelände. Man müsse sich nur bei der Rezeption des dortigen Hotels melden und im 15-Minuten-Takt würde man dann mit einem Shuttle-Bus zum Flughafen gebracht werden. Im Sinne der Anleitung ging ich also vor, meldete mich beim Fräulein an der Rezeption des eher verwaisten Hotels, die dann flugs Ausschau nach dem Shuttle-Dienst hielt. Gleich darauf öffnete sich eine Türe und eine Mitarbeiterin meldete der Rezeptionistin, dass „er schlafen würde“. Gemeint war offensichtlich der Fahrer des Shuttlebusses. Ob es ein Problem gäbe, wollte ich wissen. Die junge Dame verneinte und bat mich, am Parkplatz auf den Shuttlebus zu warten. Auf dem Weg dorthin wurde ich von zwei besonders auffälligen „Damen“ inspiziert. Beide groß gewachsen, stark geschminkt, hochhackige Schuhe, aufreizende Kleider, toupierte Haare und – bei genauerer Betrachtung – sehr männliche Gesichtszüge. Es fiel mir nicht schwer, mein überzeugtes Desinteresse an einem Gespräch durch Körperhaltung und Mimik zu signalisieren. Und die Signale kamen an. Nicht angekommen hingegen ist der Shuttlebus. Ich war schon drauf und dran zur Rezeption zurückzukehren, um nach dem Verbleib zu fragen. Da fuhr ein Kleinwagen mit ungarischem Kennzeichen vor, der Motor starb beim Anhalten ab und eine junge Frau – die ungarische Putzfrau, wie sich im folgenden Gespräch herausstellte – stieg aus dem Wagen und gab zu erkennen, dass sie heute der „Shuttle“ sei. Sehr spannend, dachte ich mir, aber nun gut, zum Flughafen wollte und musste ich und die improvisationsfreudige Mitarbeiterin des Hotels bewerkstelligte das auch zur vollsten Zufriedenheit.

In Rom angekommen freute ich mich auf das Wiedersehen mit meiner lieben Frau, die schon vor mir gelandet war. Mit dem Bus kamen wir schließlich bis zum Hauptbahnhof von Rom, von dort aus ging es mit dem Taxi zum Hotel. Warum der Taxifahrer dann zwei Euro mehr kassierte, als das Taxameter anzeigte, war uns nicht klar. Aber angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und unserem Hunger ließ ich die Diskussion sein – mit seiner Masche war er heute zumindest bei uns erfolgreich. Das Hotel war recht schön und zeugte (wie so viele Bauten in Rom) von einer herrschaftlichen Zeit. Mit einem Menschen verglichen würde ich sagen, der gealterte charmante Herr hatte früher viel Macht und Einfluss, heute hat er zumindest Pflegestufe 5 und eine rumänische Pflegerin an seiner Seite.

Am Tag eins legten wir gleich zeitig los. Mit einem der Touristenbusse verschafften wir uns einen Überblick von der ewigen Stadt, stiegen dort und da aus, um uns ein paar Dinge genauer anzusehen. Zum Beispiel das Muss in Rom, das Kolosseum. Ein beeindruckender Bau mit einer noch beeindruckenderen Geschichte. Unglaublich, was hier über hunderte Jahre abgegangen ist, wie viele Menschen und Tiere hier unter dem Applaus und Gejohle der ZuschauerInnen ihr Leben ließen. Mit einigen weiteren Besichtigungen, kleinen Imbissen und rund 10 Kilometer Fußweg in den Beinen endete Tag eins.

Um (wie im Reiseführer beschrieben) lange Warteschlangen zu vermeiden, sind wir am Tag zwei recht früh in Richtung Vatikan gestartet. An der Bushaltestelle waren wir dann recht einsam. Denn erst einige Zeit und nach dem Fragen einiger Menschen haben wir registriert, dass die Italiener (in dem Falle die Römer) heute einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen – dem Streik. Betroffen davon waren die Bus- und Metrofahrer. Echt super. Also machten wir uns auf den ca. 6 Kilometer langen Weg Richtung Vatikan. Da die anderen Rom-BesucherInnen dasselbe Problem hatten, war die Schlange am Petersplatz trotz Verspätung überschaubar. Danach ging es die mehr als 500 Stufen hinauf in die Kuppel des Petersdoms. Auf halber Höhe gelangt man in den Rundgang in der Kuppel, von wo aus man in den Dom hinter schauen kann. Das ist ein atemberaubender Blick, eine völlig neue Dimension, eine nicht fassbare Größe. Und der Ausblick von der Kuppelspitze ist ebenso sensationell.

Am Nachmittag besuchen wir die Sixtinische Kapelle und die ihr vorgelagerten vatikanischen Museen. Prunk, Prächtigkeit und Größe sind die drei Begriffe, die mir beim Wandeln durch die Hallen stets einfallen. Und als wir in der Kapelle stehen und die Fresken von Michelangelo sehen, so war das wohl einer der Höhepunkte dieser Reise. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Bummeln durch den ältesten Teil Roms, staunten über die Preise in den Luxuseinkaufsstraßen (wo ein Fetzerl Stoff schon einmal vierstellig angeschrieben ist), gönnten uns dort und da einen Kaffee (die Preisgestaltung ist da auch ein eigenes Kapitel) und setzten uns gegen Abend sehr müde in eine kleine Trattoria. Am Tagesende waren es gut 20 Kilometer, die wir in den Beinen hatten – Junge war ich müde!

Überschattet wurde dieser Tag von den Nachrichten aus Japan. Kurz nach 8 Uhr trudelte schon die erste SMS ein und ließ fürchterliches erahnen. Und genau so kam es. Die Bilder am Abend ließen den Atem stocken.

Am Morgen des dritten Tages fühlte ich mit dem „alten Herren“ – mit unserem Hotel. Welche Pflegestufe ich bräuchte, war mir nicht ganz klar. Auf jeden Fall hat mir alles weh getan. Da das gehen echt schwer fiel, borgten Ulli und ich uns zwei Räder aus, um den Park der „Villa Borghese“ zu erkunden. Ein beliebter Ausflugsort für römische Familien und jener Ort, wo man in Rom vermehrt Hunde trifft, die sonst eher rar sind. Nachdem wir wieder ein wenig Kraft getankt hatten, setzten wir zum neuerlichen Bummel durch die bezaubernde Stadt an, der am Abend in einer netten Trattoria endete.

Auch heute verfolgten wir natürlich die Situation in der japanischen Krisenregion. Ist schon eigenartig und beklemmend. Hier pulsiert das Leben und in den betroffenen Regionen in Japan nimmt die Katastrophe immer neue ungeahnte Ausmaße an.

Letzter Tag. Das Aufstehen wird immer mühsamer. Nachdem der Bus nicht und nicht in Sicht war, nahmen wir ein Taxi, um jenen Teil Roms zu besuchen, an dem Sonntag für Sonntag ein großer Markt über die Bühne geht. Und: So etwas habe ich noch nicht gesehen. Kilometer um Kilometer reihten sich die Standler aneinander. Nach wirklich langem Suchen haben wir dann auch ein paar Mitbringsl gefunden. So, zurück ins Hotel, Koffer abgeholt, ab zu Bahnhof (schon wieder zu Fuß …), mit dem Zug ging es dann zum Flughafen und kurz nach 20.30 Uhr waren wir wieder in der Heimat.

Es war ein wunderschöner Städtetrip – DANKE mein Schatz! Ein paar Blitzlichter am Ende noch zusammengefasst:

  • Was in der ewigen Stadt an monumentalen Gebäuden auf engstem Raum zu sehen ist, ist einfach unvorstellbar. Kein Kilometer ohne Palast und mächtigen Statuen.
  • Vor den Hotels und anderen wichtigen Einrichtungen ist die Mercedes-S-Klasse-Dichte sehr hoch. Auch dicke BMW und Audi samt Blaulicht sieht man andauernd. Häufiger aber sieht man Mopeds, Mopedautos und Smart-ähnliche Gefährte. Kein Wunder! Bei der allgegenwärtigen Parkplatznot muss jedes Fleckerl ausgenutzt werden.
  • Die Preise in manch einfach anmutenden Lokalen reißen einen vom Hocker. Für 2 Cappuccino, ein ziemlich grindig schmeckendes Küchlein und der Servicepauschale standen € 23,- auf der Rechnung.
  • Wir leben in Europa mit harmonisierten Rechtsnormen. Für die Beschaffenheit von sanitären Anlagen in Rom (und dem Rest von Italien) gilt diese Norm offenbar nicht. Ein Lokal mit gut 100 Sitzplätzen und einer einzigen brillenlosen Unisex-Kloschüssel im Keller, das ist hier keine Seltenheit. Bei sowas wird man bei uns nahezu eingesperrt.
  • Die Italiener müssen die besseren Fußballer sein. Denn seit früher Kindheit trainieren sie ihre Schnellkraft und Reaktionsfähigkeit auf den Zebrastreifen. Wenn man da nicht schnell ist, erfolgt eine natürliche Auslese. Wer stehen bleibt, hat „verloren“.
  • Mit ähnlicher Lässigkeit wie bei der Häuslausstattung gehen die Römer mit so manchen Denkmal um. Unglaublich, was in den vatikanischen Museen ungeschützt an der Wand hängt.

So, das war’s! Liebe Leute, ab morgen gibt es wieder tägliche Berichte! Schönen Wochenstart!

PS.: Mehr Fotos gibt es in Kürze!

 
 
 

Osternestsuche

Europawahl am 9. Juni 2024

Am 9. Juni sind alle Wahlberechtigten in Österreich aufgerufen, die Neuzusammensetzung des Europäischen Parlaments mitzubestimmen. Alle Infos zur Wahl finden Sie zeitgerecht an dieser Stelle und auf gleisdorf.at!

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Finanzhilfe des Bundes

Es wurde lange verhandelt, nun ist es fix. Die Gemeinden werden vom Bund mit 1 Milliarde Euro in Zeiten der Teuerung unterstützt.

DANKE!

Beim ÖVP-Stadtparteitag am 18.04.2022 wurde das gesamte Team des Stadtparteivorstandes mit 100% bestätigt, ich durfte mich über 97,6% der Delegiertenstimmen freuen und betrachte es als echten Auftrag für die kommenden fünf Jahre! Vielen Dank für das Vertrauen!

DANKE!

DANKE, DANKE, DANKE! Das sind die Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2020 Gleisdorf, in Klammer die Ergebnisse von 2015:

  • ÖVP: 2565 Stimmen (2955), 57,87% (52,50%), 18 Mandate (17)
  • SPÖ: 558 Stimmen (1358), 12,59% (24,13%), 4 Mandate (8)
  • FPÖ: 441 Stimmen (662), 9,95% (11,76%), 3 Mandate (3)
  • GRÜNE: 868 Stimmen (526), 19,58% (9,34%), 6 Mandate (3)

Die Themen 2020 - 2025

Hier finden Sie all jene Themen, für die mein Team und ich in den kommenden Jahren eintreten und konsequent daran arbeiten werden, diese für unsere Stadt umzusetzen. Dieses Programm ist ein Ergebnis hunderter Hausbesuche, persönlicher Gespräche, zweier Klausuren und vieler inhaltsstarker Diskussionen – ein guter Boden für eine erfolgreiche Zukunft von Gleisdorf!