Eintrag vom 19.8.2016, 16 Uhr 13

Abschied von Anton Lechner

Heute Nachmittag versammelten sich Angehörige, Freunde, Verwandte und eine große Heerschar an FeuerwehrkameradInnen, um Anton Lechner die letzte Ehre zu erweisen.

Anton (von allen „Anti“ gerufen) Lechner war Ehrenringträger der Stadt und langjähriger Feuerwehrkommandant. Und so gehörte es zu meiner Ehre, für ihn im Rahmen der feierlich gestalteten Messe ein letztes Mal zu sprechen:

Angesichts der bedrückenden Sprachlosigkeit, die der Tod eines geliebten und so geschätzten Menschen uns allen auferlegt, stellt sich natürlich immer die Frage, was man über einen Menschen nun zu aller Ende sagt? Im Besonderen, wenn er sich – wie der verstorbene Anton Lechner – über einen so langen Zeitraum dem Ehrenamt verschrieben hat. Wie begegnet man dem Andenken an solch einen Mann? 44 Jahre aktives und prägendes Mitglied der Feuerwehr, 16 Jahre Kommandant, Träger vieler Auszeichnungen, zeitlebens immer da, wenn man ihn brauchte!

Heute, hier an dieser Stelle, richte ich an Sie / euch liebe Familie Lechner zu aller erst mein aufrichtiges Beileid. Denn ungeachtet aller Umstände, die den letzten Lebensabschnitt von Anton Lechner begleiteten, ist es ein schmerzvoller Abschied, ist es eine Zäsur im Leben der betroffenen Kinder, Schwiegerkinder, Enkel – ja der gesamten Familie. Möge euch die Kraft gegeben sein, diese Tage gut zu bewältigen.

Heute, hier an dieser Stelle sage ich aber mit Blick auf den geschmückten Sarg ein ebenso aufrichtiges wie tief empfundenes Dankeschön – dir lieber Anti. Denn unsere Gesellschaft, unsere Stadt, die Gemeinschaft der Feuerwehr wäre ohne dein Leben, ohne deine Energie, ohne dein Dasein wohl um ein deutliches Stück ärmer gewesen.

Anton Lechner hat die Zeit, die ihm geschenkt war, in vielfältiger Weise genutzt – beruflich wie privat. Aber vor allem im Ehrenamt hat er wohl in der Meisterklasse gespielt, war ein Profi mit allen Erfahrungen, die man im Laufe von vielen Jahrzehnten sammeln kann.

Sein Wirken galt in aller erster Linie der Bevölkerung und den Menschen, denen zu helfen war. Das war oberstes Ziel. Danach kamen, nachgeordnet aber in ihrer Wichtigkeit nahezu gleichrangig, die Pflege der Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr Gleisdorf – das Miteinander mit den Kameraden. Diese Pflege war ihm bis zuletzt ein großes Anliegen. Dementsprechend groß war auch sein Stellenwert innerhalb der Feuerwehr, vor Ort wie auch im Bezirk.

Dieses Wirken hat vielen Menschen geholfen. In Not, in Bedrängnis, in aktuer Bedrohung. Es hat aber auch der Stadt und der Gesellschaft geholfen – so wie die Gesellschaft das Ehrenamt und Menschen wie ihn eben braucht. Das hat ihm in all den Jahren viel Dank, Respekt und auch öffentliche Anerkennung einbebracht.

  • 1972 – erhielt er das Verdienstabzeichen der Stadtgemeinde Gleisdorf in Silber
  • 1992 – wurde ihm der Ehrenring der Stadtgemeinde Gleisdorf verliehen. Ohne politisches Mandat – das war eine ganz seltene Ausnahme.
  • 1993 – folgte das Verdienstabzeichen der Stadtgemeinde Gleisdorf in Gold
  • 1996 – zeichnete Landeshauptmann Waldtraud Klasnic Anton Lechner mit dem Verdienstkreuz in Gold des Landes Steiermark aus
  • 2000 – wurde der Reigen mit dem Verdienstabzeichen der Stadtgemeinde Gleisdorf in Diamant abgerundet.
  • Abseits des Feuerwehrgeschehens war er aber auch ein Freund und Gönner der Blasmusik, der Stadtkapelle Gleisdorf und der Weisbacher. Oftmals durften die MusikerInnen im Hause Lechner zu Gast sein, ob am Tag der Blasmusik oder zum Neujahrgeigen. Im „Gegenzug“ besuchte er auch die Konzerte und Aufführungen. Durch diese langjährige freundschaftliche Verbundenheit wurde ihm im Jahre 1993 die Ehrenmitgliedschaft der Stadtkapelle verliehen.

Ohne nun Rollen und Akteure gegeneinander abzuwiegen, so kann man doch mit Fug und Recht behaupten, dass Anton Lechner in der öffentlichen Wertschätzung durch Stadt und Land im Spitzenfeld liegt. Genau so, wie es der Intensität seines Engegements entsprach!

Liebe Trauergemeinschaft!

Heute von Anton Lechner Abschied zu nehmen, ist ein bedrückendes Ereignis, für die Familie eine Zeit tiefster Trauer, für Freunde, Bekannte und Kameraden ein schwerer Abschied.

Ich möchte aber gerade deswegen an dieser Stelle an eines erinnern: An das Lächeln unseres Verstorbenen, wenn er spazierend durch die Stadt gegangen ist und bekannte oder befreundete Menschen getroffen hat, innegehalten hat, auf ein paar Worte, auf ein „Tratscherl“. Es war eine Aura der Freundlichkeit, die Anton Lechner hier in der Regel umgeben hat.

Und mit diesem Lächeln vor Augen und seiner Lebensgeschichte und Weltoffenheit im Rücken, sollten wir doch diese schwere Stunde zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, wie wir mit dem Geschenk „Leben“ umgehen. Ob wir die Zeit, die uns geschenkt ist, gleich wertvoll und wertig nutzen, wie es Anton Lechner uns allen großartig und sein Leben lang vorgelebt hat.

Und so schließe ich dem bereits ausgesprochenen Dank für das Engagement rund um das Feuerwehrwesen ein weiteres Dankeschön an – dafür, wie uns Anton Lechner gezeigt hat, wozu man das Kostbarste auf Erden – unsere Zeit und unser Leben – verwenden kann und soll.

In diesem Sinne, lieber Anti, gehst du heute nicht von uns. Du bleibst in unser Erinnerung und unseren Herzen erhalten und hast einen ehrenvollen Platz mitten unter uns.

Ruhe in Frieden.

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Bisherige Kommentare:

Kommentar vom 20.8.2016, 22 Uhr 28 von Reinhard Anton Lechner

Herzlichen Dank für die Anteilnahme

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Stark,
lieber Christoph

im Namen unserer Familien Lechner und deren Nachkommen bedanke ich mich recht herzlich für die persönliche wie auch offizielle Anteilnahme am Tod unseres Vater Anton Lechner.

Deine Abschiedsworte bei der Verabschiedung in der Stadtpfarrkirche berührten uns sehr wie auch die Würdigung unseres Vater und seiner Leistungen durch die Stadt Gleisdorf. Dein Nachruf wird sicher in Zukunft mit unserer Erinnerung an unseren Vater verschmelzen und das Gedenken an ihn vertiefen.

Ein herzliches Vergelt's Gott!

Reinhard A. Lechner


 
 
 
 

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